Radreise in Island
25.7. – 22.8.2019
Am Abend des 25.7. ging es diesmal vom Flughafen in Prag nach Island. Meine MTB-Saison hielt ich dieses Jahr etwas kürzer um auch mal den europäischen Sommer für eine Radreise erfahren zu dürfen.
Knapp drei Stunden lang gab es aus dem Flugzeugfenster einen Sonnenuntergang zu sehen. Mit verzauberten Augen stieg ich nach insgesamt vier Stunden Flug am Flughafen von Keflavik aus. Unglaublich, hier war es noch immer gut hell und das um Mitternacht. So viel Licht, dass ich Shui ganz ohne zusätzlicher Beleuchtung vor dem Flughafen-Gebäude aufbauen konnte. Auch war die kühlere Temperatur von ca. 12 Grad eine willkommene Abwechslung (noch!).
Völlig ohne Radbeleuchtung fuhr ich kurz nach 1 Uhr Nachts los. Schließlich wurde es jetzt minütlich heller. Ohne noch einen Plan wohin ich eigentlich wollte, fuhr ich los. Anfangs dachte ich tatsächlich, dass ich jetzt doch einfach losradeln könnte. Es war hell und null Verkehr. In der nahen Stadt Keflavik fuhr ich an einem kleinen Fussballstadion vorbei. Die Tribüne war überdacht. Perfekt! Dort leg ich mich paar Stunden hin.
Nur mit Augenmaske war es möglich überhaupt Schlaf zu finden. Kurz vor sechs gings dann gar nicht mehr. Leichtes Frühstück zu mir genommen und los ging meine Rad-Expedition durch Island.
Zunächst ging es nach „Grindavik“ und weiter nach „Selfoss“. Dazwischen gab es zahlreiche und vor allem verschiedene Landschaften zu sehen.
Auch haben mir die vielen Wasservögel gefallen, die in den Winden tanzten. In „Selfoss“, kaufte ich erstmal ordentlich ein. Supermärkte gibts in Island nicht so oft. Anschließend genoss ich ein Hotpot zum Aufwärmen und anschließend eine erholsame Nacht am Campingplatz.
Der nächste Tag fing erstmal nass an. Dies hielt auch für die nächsten Kilometer an. Doch es sollte wohl so sein, denn genau so wirkte die Landschaft schön dramatisch und mystisch. Nach ca. 20 Kilometern zeigte sich aber die Sonne wieder. Mit dem Wind im Rücken genoss ich jeden Meter. Die Landschaften mal saftig grün, manchmal ganz karg.
Mit leichten Rückendwind fuhr ich weiter in Richtung“Nationalpark Pingvellir“. Dort verbrachte ich meine Mittagspause. Gut gestärkt rollte ich weiter durch absolut wunderschöne Gegenden ohne jeglichen Verkehr. Vorerst noch auf Asphalt später auf sehr guter Piste. Ich war richtig baff als ich die grandiosen Ausblicke vor mir hatte. Nur mehr schleppend kam ich voran. Zu schön!
Kleine lokale Sandstürme und der Wind richtig gut drauf in meiner Richtung. Ich flog sozusagen durch Island. Irgendwann bog ich dann nach links und die Landschaft veränderte sich ein weiteres mal. Jetzt war es mehr bäuerlich mit Almen und vielen Schafen und Pferden.
Die ersten Tage auf der Insel tue ich mir schwer mit dem Zeit abschätzen, da es am Abend noch soooo lange hell ist. Irgendwann entscheide ich mich dann doch noch einen Platz fürs Camping zu suchen und genieße diesen soooo sehr. Pure Idylle.
Am nächsten Tag weiterhin Sonne und guter Wind. Es geht vorerst nach „Borgarnes“ zum Supermarkt. Anschließend nordwestlich in Richtung „Stykkisholmur“. Anfangs dachte ich der „54“ zu folgen, doch der starke Verkehr entschied, dass ich auf die „55“ ausweiche und der Piste folge. Gute 20 Km Umweg auf Piste waren es wert um nicht mit den tausenden Fahrzeugen mitzufahren.
Ein weiteres mal fahre ich durch verlassene Idylle. Spät am Nachmittag wechselt sich die Sonne mit leichten Regen ab. Hinzu fallen die Temperaturen unter 10 Grad. Nur wenn ich in Bewegung bleibe ist mir warm.
Am Abend komm ich dann endlich am Campingplatz in „Stykkisholmur“ an. Komplett Nass und nich ganz warm. Ich hoffte auf eine warme Dusche, jedoch gab es nur eine und die war gut besucht. Ich entschied mich für flott das Zelt aufzustellen, umzuziehen und rasch zu kochen. Es war mir eher warm als gedacht!
Tag später nahm ich in der Früh die Fähre, die mich in weniger als vier Stunden auf die Halbinsel „Snaefellsness“ brachte. Einen kurzen Stop machte sie auf der Insel „Flatey“. Dort bekomme ich die ersten „Papageitaucher“ zu sehen.
Am anderen Ufer radelte ich erstmal nach Westen auf der „63“. Das Wetter war TOP! Viel Sonne und wenig Wind. Als Bonus: kaum Verkehr. Landschaften romantisch schön und zu Mittag finde ich ein einladendes Picknick-Plätzchen.
Weiter gings Richtung „Patreksfjördur“ (fjördur=Fjord). Ein kleines liebliches Städtchen. Mein Plan ist aber der, noch einen Pass zu fahren um im „Talknafjördur“ zu campieren. Mal wieder traumhaft schön ALLES. Tolle Ausblicke, sehr wenig Verkehr, top Wetter, Shui läuft Prima und meine Fitness gut in Form.
So auch der nächste Tag. Alles wunderbar-superschön! Zusätzlich gibts gleich nach dem Mittag ein Natur-Hotpot. Sooo dankbar für den sehr warmen Fluss, der zum Baden einlädt und die Beine bissi lockert.
Der weitere Plan war der, beim „Dynjandi“-Wasserfall zu campieren (Für Wanderer und Radfahrer kostenfrei erlaubt). Aaaaaber, bis dahin folgte noch ein ordentliches Stück Piste berg hinauf! Es schien mir eeeewig hinauf zu gehen. Kaum war ich oben, wo ich dachte: „das wars, jetzt gehts bergab“, kamen nach paar Kilometern nochmals 200 Höhenmeter! Diesmal mit 1000km/h Gegenwind (gefühlt 😉). Jedenfalls, irgendwann kam ich am gigantischen Wasserfall an. MEGA!
Ja und dann…dann zeigte sich Island und die Westfjorde von einer Seite, die ich niemals erwartet hätte. Sooo warm, sooo sonnig, soooo wunderschön einmalig! Vom Wasserfall ging es statt direkt nach „Pingeyri“ zu fahren, eine Option auf brüchiger Piste und 50 Km Umweg die Halbinsel zu umfahren. So tat ich es und bereute keinen einzigen Millimeter.
Blumige Berge in verschiedensten Farben, Wasserspiele, teils steile Weg über dem Meer und Aussichten zu den Nachbar-Bergen. 100% mein Geschmack. Kurz vor „Pingeyri“ campierte ich dann auch noch soooooooo malerisch idyllisch im tiefen Gras. Oh man! Liebe pur.
Wie sollt es denn anders sein, als wieder purer Sonnenschein und angenehm warm. Es ging nach „Isarfjördur“. Zuerst ein kleiner Pass anschließend durch einen einspurigen Tunnel in das Städtchen. Die Aussicht aus dem Tunnel kommend ist spektakulär: in der Ferne sieht man die verschneite Halbinsel „Hornstrandir“. Ich komme hier nur zum Supermarkt vorbei, der direkt an der „T-Kreuzung“ liegt.
Ich kaufe immer für 3 bis 8 Tage Proviant ein. So sind die Distanzen hier zwischen Supermärkten via Fahrrad. Voll beladen rolle ich weiter auf der „61“. Die teils verschneite Halbinsel flößt ordentlich Respekt vor den stets möglichen Wetterumschwüngen ein. Ich checke auch fast alle drei Stunden das Wetter via Internet. Besonderes Augenmerk habe ich auf die Winde. So hatte ich mir gesagt: „Nicht gegen die Winde zu kämpfen sondern mit ihnen zu segeln.“ Bereits von Tag 1 klappt es ganz gut so, noch 😉.
Ja, mobiles Internet gibt es hier erstaunlicherweise fast überall und sogar meistens 4G!! Echt krass! Selbst in der absoluten Abgeschiedenheit, voller Empfang und beste Qualität. Meinen Strom fürs Handy, Kamera und Zahnbürste 🤭, produziere ich selber. Mittels Nabendynamo und wenn ich nicht fahre mit einem 20W Solarpanel.
Im nächsten Fjord finde ich mir ein Plätzchen, wo ich mein portables Häuschen aufstelle. Ein Träumchen, echt! Ich schaue erstmal ewig lange und freue mich zu tiefst, wo ich „heute“ denn wieder „wohnen“ darf.
Ich schlafe noch immer mit Augenmaske, denn bereits kurz vor drei ist es wieder hell. Ansonsten habe ich einen richtig guten Schlaf hier auf der Insel. Temperaturen fallen schon mal gerne auf 3 Grad in der Nacht. Warmer Schlafsack ist Pflicht, auch im Sommer. Gleich wie eine Daunenweste/-jacke.
Ja und dann kam der Tag, an dem ich den „Herrn Wal“ habe treffen sollen. Von diesen Tag an war zwar die Sonne für die nächsten Tag hinter den Wolken versteckt, dafür aber zeigte sich so einiges an Leben. So auch wie aus dem Nichts, ein Buckelwal. Später Delphine und Robben. Im letzten Fjord vor „Holmavik“ schlug ich wieder sehr idyllisch mein Lager auf.
In „Holmavik“ plante ich eigentlich meinen Ruhetag ein, doch sollte wohl nicht sein. Genau diesen Campingplatz hatte ich mir ausgesucht um zu Rasten. Und ausgerechnet hier waren die beiden Hotpots und der Pool geschlossen aufgrund von Bauarbeiten. Schade, ich blieb also nur für eine Nacht.
Im benachbarten Supermarkt, kaufe ich gut ein, für die nächsten sechs Tage gibts nämlich keinen davon. Wieder schwer bepackt (ich schätze 58 Kilo das gesamte Rad) fahre ich der „68“ entlang. Werde zwischendurch sooo lieb von einem Hund begrüßt aber auch ordentlich von Vögeln attackiert. Jetzt kenne ich den wahren Zweck eines Helmes. 🙂
Hinter einem leerstehenden Gebäude nächtige ich eher es weiter auf dem nr.1 Highway gen Norden geht. Was für ein Verkehr! Gut, dass ich nicht weiter als 50 km drauf bleibe und nach „Reykir“ abbiege.
Dort finde ich das Hotel „Huni“. Sie bieten auch einfache Campinggründe an. Ja und somit gehört man zum Hotel ja und somit darf man sich fühlen wie ein Hotelgast. Also Kaffee/Tee und Pool und Hotpot, Warme Heizkörper und sogar ein megagroßer Fernseher. Ich erfreu mich über Kaffee und Pool, denn die Temperaturen mögen auch nicht weiter als 11 Grad steigen.
Bis auf die Knochen aufgewärmt und alle Kleidung wieder sauber, fahre ich hinein in die „Central Highlands“. Auf der „35“ treffe ich bereits zum dritten mal „Dominique“ aus Canada. Für paar Kilometer fahren wir gemeinsam und am Abend treffen wir uns wieder am Campingplatz „Hveravellir“, dort wo es auch einen sehr warmen Naturpool gibt. 🙂
Wie ich bei ihrem Eintreffen erfahre, ist ihr der vordere Gepäckträger abgefallen. Wie ich erkennen kann, falsche Montage und dadurch abgebrochene Schrauben. Mittels Schrauben, die ich jedem Radreisenden empfehle mitzunehmen, kann ich ihren Träger wieder festmontieren. Frohen Herzens kann sie weiterradeln. 😊
Das warme Bad wird wieder mal zu einem Genuss. Aussen nur mehr 6 Grad und im Wasser wohlig-warme 38. Solche Kontraste liebe ich.
Auf Piste, geteilt mit vielen Fahrzeugen, ging es am nächsten Tag weiter nach „Hverdalir“. Erst ab diesen Tag ist es landschaftlich reizvoll auf dem Weg durchs Hochland. Am dritten Tag komme ich dank Rückenwind wieder auf Asphalt beim superschönen – aber auch sehr stark besuchten – Wasserfall „Gullfoss“ (Foss=Wasserfall) raus. Es ist so viel los, dass es den Reiz nimmt, sich das Naturspektakel anzusehen. Somit beschließe ich in der Nähe zu campieren und früh morgens zurück zu kehren.
Um acht Uhr genieße ich zuerst den Wasserfall und anschließend radel ich weiter zum „Geysir“, der alle paar Minuten 80° heißes Wasser hinausschießt. Beides ein Spektakel!
Mit dem Wind segle ich süd-östlich zum sehr hübschen „Seljalandsfoss“. Auf der Strecke dorthin teile ich den Nr.1 Highway mit unglaublich vielen Fahrzeugen. Völlig ohne Seitenstreifen erfahre ich kaum Respekt. Werde angehupt, sehr knapp überholt, der Mittelfinger wird sogar mal herausgestreckt und immer wieder viel zu schnell und eng überholt. Echt gefährlich! Und hier frequentieren etliche Radfahrer! und zu 95%, traue ich mich zu schätzen, sind es Menschen mit gemieteten Autos, die hier im „Urlaub“ sind🤨. Island hat ja nur ca. 300.000 Einwohner. 2.5 Millionen Touristen waren es 2018!!
Aber gut, den „Seljalandsfoss“, darf ich mit untergehender Sonne erleben. Dieser Wasserfall ist sehr speziell, denn es ist möglich hinter den Fall zu steigen. Deluxe!
Auf die Westmännischen Inseln hatte ich mir vorgestellt reisen zu wollen. Nur 35 min vom Festland mit der Fähre entfernt und doch so anders. Dort erlebe ich tausende „Papageitaucher“ zu Sonnenuntergang auf den steilen Klippen. Es gefällt mir so gut, dass ich hier meinen Ruhetag einlege. Sehr entspannend und null Trubel.
Zurück auf der Hauptinsel beschließe ich ein Stück des Nr.1 Highways per Anhalter zu fahren. Sicherheit geht vor!
Klappte einfacher als gedacht. Auf einem Pickup-Truck machte Shui es sich für 32 km bequem. Wo ich gerade von Sicherheit geschrieben habe… Wie ich während der Fahrt erkenne, ist die Lenkerin nicht die begabteste. Immer wieder greift der Mann ins Lenkrad um das Fahrzeug gerade noch vor dem Graben oder der Gegenspur zu retten.
Er selbst habe erst letzte Woche den Führerschein abgeben müssen! Letztendlich überleben alle die Fahrt und für mich gehts jetzt wieder ins Hochland auf sehr sehr holprigen Wegen. Proviant für 8 Tage habe ich mit im Gepäck. Auf indirekten Weg brauche ich 3 Tage bis nach „Landmannalaugar“. Erfahre auf dieser superharten Etappe aber auch die schönsten Landschaften und die einsamsten Pisten. Furte zig male Knie-tiefe/eiskalte Bäche, schiebe bis zu 30° steile Passagen hinauf oder durch vereinzelte kurze Sandbänke.
In „Landmannalaugar“, ein weiterer Hotspot für Reisende, ist natürlich Hochbetrieb. Um die bunten Berge in Ruhe genießen zu können hilft es früh morgens zu starten. Auf diese Weise lege ich einen Wandertag ein und erfreue mich über jeden Schritt. Auch lerne ich Stephi aus München kennen. Oben am Gipfel plaudern und staunen wir bei Apfel, Banane und Wurst über die bunten Berge und das Draußen sein. Echt, so nett!
Am Nachmittag habe ich bereits genug von den Menschenmaßen und radel zu einer einsamen Hütte namens „Höll“. Nur 11 Km entfernt und sooo mehr isländisch. Diesen Tipp erhielt ich von einem Radreisenden, den ich vor paar Tagen kennengelernt hatte. Hier bleibe ich für zwei Nächte!
Am letzten Pisten-Tag überquere ich gleich 13 mal den selben Bach. Bis Mittag hab ich immer eiskalte Füße. Irgendwie ist es aber nebensächlich, denn es gibt genug Ablenkung mit Schauen und Staunen. Irgendwann erreiche ich Asphalt und pumpe die Reifen wieder auf 5 Bar auf. Bevor ich wieder auf den Nr.1 Highway einbiege, campiere ich hinter einem Stapel Heuballen.
Früh am Morgen ist noch sehr wenig Verkehr und zusätzlich der Wind nich so stark, also beste Zeit gut Strecke zu machen. Ca. 30 km nach „Kirkjubaejarklaustur“ reicht es mir mit dem Verkehr und Wind. Ich frage einen Wäschelieferanten ob er mich ein Stück mitnimmt. „Andrej“ aus Rumänien sagt sofort „klar“ und wir fahren in Schräglage dem Highway entlang. Der Wind weht sooo stark, dass selbst die Autos hin und her schwanken. Gute 80 Km fahre ich mit „Andrej“ mit. Erfahre viel über Rumänien und seine Arbeit auf der Insel.
Nach dem Mittag im Windschatten nehme ich wieder Fahrt auf. Ein echter Kampf gegen den eiskalten-starken Wind und absolut gefährlich mit dem Verkehr. Null Respekt, wenig Abstand, kein Mitdenken, einfach rücksichtslos, ja unmenschlich. So eine schöne Landschaft links von mir, jedoch kann ich sie leider nicht genießen. Ich muss aufpassen, dass es mich rechts nicht denn Graben runterpfeift oder links in die Autos reinzieht.
Nach 20 Km frage ich an einem Parkplatz, wo es unter anderem Eisberge zu sehen gibt, ein Pärchen mit einem Wohnmobil ob sie mich ein Stück mitnehmen würden. Auch sie sagen ohne Widerrede „Ja“. „Wendy“ und „Bob“ aus Seattle/Washington, beide Professoren, nahmen mich weitere 80 Km mit an diesem Tag. Beim Einladen schenkt mir „Bob“ ein Glas Wein ein und sagt: „Ich darf gerade leider nicht mittrinken.“🤪
So kam ich also in „Höfn“ an. Dort traf ich „Maurizio“ aus Chile, auch mit Rad hier. Er habe sein Rad mehrere Stunden geschoben, weils unmöglich war es zu fahren. Dann erzählte er noch, dass es ihn einmal den Graben runtergeweht hat. KEINER ist stehengeblieben. Keiner! Echt krass! Schon während meiner „Höllenfahrt“ mit Verkehr und Wind hatte ich das Lied „Astronaut“ von „SIDO“ im Kopf. Ich zitiere: „Fast acht Milliarden Menschen auf der Welt, doch die Menschlichkeit fehlt.“
Von „Höfn“ folgte ich weiter des Nr.1 Highways mit viel weniger Verkehr. Auch die Ostfjorde hatten es landschaftlich in sich. Immer wieder ein Stop wert. An diesem Tag wollte ich unbedingt an einen bestimmten Ort übernachten. Von zwei Radfahrern die ich vor längerer Zeit getroffen hatte, erfuhr ich über eine überdimensionale Badewanne mit 40° warmen Wasser in der Pampa. Selbstverständlich wollt ich darin baden und auch in der Nähe übernachten. Trotz Wind und Anstiegen geling es mir Pünktlich zu Sonnenuntergang in der Badewanne zu sein. Ooooh man! Sooooo belebend!
Am vorletzten Tag meiner Radreise finde ich ein gut erhaltenes Renntier Geweih, schmücke Shui damit und anschließend geht es zuerst über einen recht steilen Pass hoch hinauf auf 520m und schließlich landschaftlich reizvoll bergab. Wie aus dem nichts wurde ich von Wäldern überrascht! Viele Bäume und dieser Duft! Ich verspürte sofort einen Drang darin übernachten zu wollen. An einer geeigneten Stelle bog ich ein und suchte mir ein grünes Fleckchen für mein Zelt. Traumhaft schön! Umgeben von schönen Bäumen mit untergehender Sonne.
Kurz vor „Egilsstadir“ hatte ich genächtigt. An meinem letzten Tag standen nicht mehr als 36 Km und 700 Hm bis nach „Seydisfjördur“, von wo die Fähre mich nach Dänemark bringen würde. Den Pass hinauf war eine letzte Härteprobe Islands. Starker Wind, Nebel, leichter Regen, 4° und wenig Sicht. Bei 5° hatte ich noch die Laune ein Foto zu machen, paar Kilometer weiter, spürte ich weder Finger, Füße noch mein Gesicht. War ich froh „unten“ angekommen zu sein. Mit klammen Fingern Zelt aufstellen und Umziehen, dann unter lauwarmen Wasser des Campingplatzes, die Finger wieder beleben. Ab ins Zelt zu Kocher und Schokolade. Welch ein Abschluss. Feuer und Eis.
So schließe ich meine Island Expedition und der Tacho sagt: 1953km, 115h und 20.011hm
Nach Wind und Wetter, fühle ich mich müde, erleichtert und erfreut hier gelebt zu haben. Zu guter letzt nehme ich die Fähre am 22.8. nach Hirtshals/Dänemark.
Meeeegaaaa!!! Respekt!!! Ich wär supergern mal dabei
Danke 🙂
Super Tour! Wir haben 2014 zu dritt eine ähnliche Tour über drei Wochen gemacht und sind an vielen Stellen, die du beschreibst und fotografiert hast, ebenfalls gewesen 🙂
Lothar Büttner, Dresden,
danke für den schönen Bericht.
Ich war 2015 ebenfalls auf Island.
Alles Gute